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5. la familia Fightnight: Im zweiten Anlauf zur WM

Geschrieben am Sonntag, 06.04.2014
Von: Mark Bergmann

Max Birkner la familia Fightnight 2014

Die 5. la familia Fightnight, am 3.Mai, steht unter dem Motto "Es kann nur einen geben". Und der Name ist Programm, unzählige Rückkämpfe finden sich auf der Fightcard. Darunter auch der Hauptkampf des Abends, in dem Max Birkner zum zweiten Mal auf Emmanuel Canaveral treffen wird. Gegen den Frankfurter ist in einem WM-Kampf im vergangenen Jahr nur ein umstrittenes Unentschieden herausgesprungen. Nun wird ein weiterer WM-Gürtel auf dem Spiel spielen.

Groundandpound.de: Max, die 5. la familia Fightnight steht vor der Tür, erneut bist du der Headliner. Wie geht es dir wenige Wochen vor einem so großen Fight?
Max Birkner: Du sagst es, ich bin mal wieder der Headliner unserer Veranstaltung, trotzdem gewöhnt man sich nicht so richtig daran. Überall sind Plakate von mir in der Stadt verteilt, eine Veranstaltung, die im Vergleich zu den Vorjahren erneut größer wird, ein offener WM-Titel und ein unentschiedener Kampf, der nun zu Ende gekämpft werden soll. Auf der einen Seite genieße ich die Aufmerksamkeit um mich und bin stolz darauf, das kann ich nicht abstreiten. Allerdings muss man damit umgehen können und es wächst eine Art Verantwortung daraus. Vor allem gegenüber den Fans und ganz besonders unseren jüngeren Mitgliedern gilt es, ein Vorbild zu sein, das ist nicht immer leicht. Doch wie ich immer sage: Am Ende bin ich nur dem Druck ausgesetzt, den ich mir selbst mache. Also keine große Sache (räuspert sich und grinst).

Du hast es erwähnt, dein Gegner ist kein Unbekannter. Mit dem Ergebnis eures ersten Aufeinandertreffens warst du wenig zufrieden.
Emmanuel wurde einmal angezählt und hat in einer Runde einen Punkt Abzug hinnehmen müssen, weil er nach mir getreten hatte, als ich ausgerutscht bin und am Boden lag. Das kann im Eifer des Gefechts passieren. Doch rein faktisch bedeutete das für ihn einen Rückstand. Wie die anderen Runden aussahen, sollte sich am besten jeder selbst im Netz ansehen. Ich bin im Ring immer etwas emotional, da fällt es mir schwer, die Sache objektiv zu bewerten. Doch ich muss zugeben, dass ich nicht richtig weiß, wonach die Punktrichter gewertet haben.

Der Kampf ging unentschieden aus. Du meinst, Heimvorteil hat eine Rolle gespielt?
Nein, das denke ich nicht. Hinterher ist es immer leicht zu spekulieren. Für diesen Abend ist nun mal so entschieden worden, ich hätte es eben noch eindeutiger machen sollen. Dafür habe ich hart trainiert und diese Chance wird mir jetzt gegeben.

Was musst du noch tun, um es noch „eindeutiger“ zu machen?
Nur in der Hoffnung, ihn K.O. zu schlagen, werde ich mich nicht auf ein stupides Gekloppe einlassen. Ich schule ganz einfach weiter mein Auge für solche Situationen und werde wissen, was im richtigen Moment zu tun ist. Bietet er mir eine Lücke in seiner Deckung, werde ich das nutzen. Die Schlaghärte für den K.o. habe ich, das weiß er.

Dieses Mal hast du den Heimvorteil, wie viel wird der dir nützen?
Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich hier, in Berlin oder Frankfurt am Main kämpfe. Bei dem Urteil der Punktrichter sollte das genauso keine Rolle spielen. Das einzige, was ich mir erhoffe, ist eine unerschütterliche Rückendeckung meiner Fans, die mich anschreien müssen, ich soll es doch endlich für mich entscheiden (grinst).

Was für einen Kampf erwartest du?
Das ist schwer. Bei einem so vielseitigen Kämpfer wie Emmanuel kann vieles passieren und in fünf Runden erst recht. Doch mit einem ist ganz sicher zu rechnen: Dass es eine Schlacht wird. Keiner wird dem Anderen etwas schenken wollen. Ich fühle mich richtig fit und in all meinen Kämpfen habe ich bewiesen, dass alles möglich ist, nur eines nicht: Dass ich aufgeben werde.

Was ist dir wichtiger: WM oder Wiedergutmachung?
Wenn man etwas angefangen hat, dann muss man es auch zu Ende bringen. Ein Unentschieden ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich finde, eine Entscheidung muss her. Der WM- Titel, wer auch immer ihn danach tragen wird, lässt den Kämpfer noch einmal erneut glänzen. Mit dem Titel erhoffe ich mir, mehr Aufmerksamkeit zu erlangen, und dass unser Gym die Anerkennung erhält, die es verdient hat. Insofern ist beides wichtig, für Ruhm und Ehre... das wollte ich schon immer mal sagen (lacht).

Vor etwa einem Jahr wolltest du noch kürzer treten, wegen deinem Beruf. Nun stehst du wieder im Hauptkampf.
Mit Sport habe und werde ich nie aufhören. Ich habe in meinem Beruf Karriere gemacht und bin aufgestiegen. Zu der Zeit wollte ich keinen Wettkampf machen, da ich durch Prüfungen und ähnliches zu abgelenkt gewesen wäre. Bei einem Kampf will ich voll da sein und alles geben können. Bei dem Kampf gegen Valdet Gashi war mir das schon nicht ganz möglich. Jetzt habe ich wieder etwas Zeit und was gibt es besseres, als zum Start in das Jahr 2014 bei Deutschlands beliebtester und bester Kampfsportveranstaltung zu kämpfen?

Du bist immer noch sehr jung. Wenn du den WM-Titel gewinnst, wo soll die Reise denn hingehen? Hast du größere Ziele, wie K-1 oder Glory?
Ja, noch bin ich jung, doch das ändert sich von Jahr zu Jahr. Schon nach den ersten Wochen, als ich mit dem Sport anfing, wusste ich, ich will mehr. Also fing ich an mir Ziele zu setzen. Mein erstes war, dass ich 10 Kämpfe machen und gewinnen will. Das hat geklappt. Dann dachte ich mir: Ich will eines Tages nicht mehr sagen müssen, wer ich bin, weil man mich fast überall kennt. Soll heißen, es wäre geil, wenn man mich im Fernsehen kämpfen sieht, ich vielleicht mal hier und da Werbung für Sportswear mache und das es einen Mix auf YouTube von mir gibt, mit dem Namen "Max Maximus Greatest Fights". Eine internationale Berühmtheit eben (lacht). Sicherlich ist das etwas hoch gesteckt, doch träumen ist erlaubt und das ist es, was mich antreibt. In diesem Sinne lasse ich die Fäuste fliegen.

Hast du noch eine Botschaft für Canaveral?
Ich bin kein Großkotz, damit fange ich jetzt auch nicht an. Von wegen: "Zieh dich warm an Emmanuel", oder so. Emmanuel, sei einfach saufit, zeig was du kannst und lass uns mit dem Gefühl „Es gibt kein Morgen“ in den Ring steigen und kämpfen. Die Art von Extremsport eben, die ich brauche.

Ich möchte das Interview noch dazu nutzen, allen zu danken, die unsere Veranstaltung promoten, sie sponsoren und sie hart feiern werden. Gerade jetzt, wo wir uns erneut in Halle mit einem zweistöckigen Kampfsportzentrum, welches über die Landesgrenzen hinaus seinesgleichen sucht, vergrößern. Schon kurz nach der Gala wird die Eröffnung stattfinden. Und an alle Kampfsportfreunde und Fans: Nach einem Jahr Ringabstinenz werdet ihr überrascht sein, wie ich mich gesteigert habe. Seid gespannt und lasst es euch nicht entgehen: 3. Mai .2014, 5. la familia Fightnight - Es kann nur Einen geben!