Geschrieben am Freitag, 11.04.2014
Von: Mark Bergmann
Marek Ljastschinskij ist neben Daniel Zeuner eine der beiden Säulen des Erfurter la-familia-Ablegers. Als Kämpfer ist er trotz seines jungen Alters ein erfahrener Haudegen. Einer wie er sollte mit Meisterschaftsgürteln nur so behangen sein, könnte man meinen. Doch weit gefehlt, die inflationäre Titelflut ist ihm suspekt.
Am 5. April sicherte sich Ljastschinskij dann doch einen Gürtel, die Europameisterschaft der EPBA. Am 3. Mai kann er seinen zweiten holen, dann nämlich steht im Rückkampf gegen Heino Bögelsack dessen Deutsche Meisterschaft der IKBO auf dem Spiel. Bögelsack und Ljastschinskij standen sich im November schon einmal gegenüber, der Kampf wurde damals wegen einer Platzwunde abgebrochen, die durch einen unabsichtlichen Kopfstoß verursacht wurde. Bögelsack wurde zum Sieger ernannt. Nun will Ljastschinskij seine Revanche!
Groundandpound.de: Marek, am 3. Mai geht es bei der 5. la familia Fightnight erneut gegen Heino Bögelsack. Bist du schon heiß?
Marek Ljastschinskij: Heiß bin ich auf jeden Fall, da muss noch was begradigt werden und das wissen wir beide.
Was lief damals schief?
Schief lief da gar nichts (grinst). Der Kampf verlief wie nach Plan, bis zu dem besagten Kopfstoß.
Gegen Kopfstöße kann man sich kaum vorbereiten, dennoch: Was soll dieses Mal besser laufen?
Besser laufen (überlegt)? Mehr Vaseline auf den Kopf (lacht)!
Du hast den Kampf im November zunehmend dominiert, Anfangs hatte Bögelsack aber gut Druck gemacht. Bist du auf so eine Phase eingestellt?
Der Kampf war auf fünf Runden angesetzt und man musste taktieren, sprich: nicht die Luft schon am Anfang verballern. Es sind ja keine drei mal drei Minuten, wo man Vollgas gehen kann. Druck ausüben, ohne sich zu verausgaben und ab der Mitte langsam das Tempo anziehen und das Ende suchen – das war der Plan. Auf den Kampf wurde ich von meinem Team bestens eingestellt, Daniel Zeuner mit dem ich das la familia Fightclub Erfurt Gym leite und Enriko Kehl helfen mir sehr beim Erledigen meiner Hausaufgaben.
Was spielt eine größere Rolle für dich: Dass dies ein Rückkampf ist, oder dass der I.K.B.O.-Titel auf dem Spiel steht?
Der Rückkampf hat für mich Priorität und ich denke, das ist für uns Beide von Interesse, da ich nicht verloren habe und er auch keinen wirklichen Grund hatte zu feiern.
Am vergangenen Wochenende hast du dir einen EM-Titel gesichert. Bis dato hattest du aber keinen der unzähligen Gürtel mit denen andere sich ja gern schmücken. Brauchst du das nicht?
Schmücken, hast du gut gesagt. Jeder ist heute Deutscher Meister, Europameister, Weltmeister, Master of the Universe und trägt 20 Gürtel von irgendwelchen AOK-, DAK-, Schießmichtot-Verbänden, da blickt doch kein Mensch mehr durch. Mit der entsprechenden Leistung „kann“ ein Gürtel aber viel wert sein. Aus dem Grund war es für mich nie wichtig, irgendeinen Titel zu besitzen, sondern einfach nur schöne Kämpfe zu liefern und die Fans zu unterhalten. Nach einem harten Kampf gegen einen starken Gegner bin ich nun Europameister der EPBA. Für mich war es allerdings in erster Linie wichtig, einen guten Kampf gegen Dalibur zu liefern und meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Nicht der Titel als solches ist entscheidend, sondern der Weg dahin!
Wie wird der Kampf ablaufen, wie wirst du ihn beenden?
Ich möchte nicht rumposaunen, aber Heino kennt meine Fäuste und weiß, dass da Dampf dahinter steckt.
Hast du Bögelsack noch etwas mitzuteilen?
Heino bereite dich gut vor, denn ich werde gut gelaunt sein!
Die la familia Fightnight ist einer der größten Events des Jahres, es gab Ableger in Bernburg und Saalfeld. Wann sehen wir eine in Erfurt?
Step by Step. Daniel Zeuner und ich haben erst mal mit dem eigenem Gym zu tun, da steckt eine Menge Arbeit dahinter, dazu das Vorbereiten der Kämpfer auf anstehende Events und dann natürlich das eigene Training. Der Tag hat einfach nicht genügend Stunden und die Woche nicht genügend Tage. Erfurt wird um eine eigene Fightnight nicht beraubt, aber gut Ding will Weile haben, wir wollen da nichts übers Knie brechen, denn mittelmäßiges ist schnell geplant und solch Resultate kennen die Zuschauer und Fighter zuhauf. Quantität und Qualität gehen nur selten Hand in Hand. Das Jahr hat ja noch ein paar Monate und da wird noch einiges kommen, im Fokus steht natürlich erst mal der 3. Mai und dann der Rest.
Egal ob Sieg oder Niederlage – was können wir im Rest des Jahres noch von dir erwarten?
Ich werde dieses Jahr noch ein paar Mal in den Ring steigen und von mir hören lassen, aber es steht bis auf die kommende Fightnight in Saalfeld noch kein weiterer Event fest.